Best of Verlin Art Film Festival

BEST OF BERLIN ART FILM FESTIVAL
80 Min.

Sonntag, 27. November 19:00 Uhr  Neues Maxim    Tickets

„Showing a different Berlin. Poetry, politics, porn“ – mit diesem Slogantritt das Berlin Art Film Festival seit 2014 an, um mit neuen und älteren Filmen einen konventionsbefreiten Blick auf Berlin zu werfen. Das nicht geförderte Festival liebt Kunstfilme, Experimentelles, Pornografisches und Arbeiten, die oft nur als Installationen gezeigt werden, untertitelt alles Englisch und mag es generell sperrig. Für das erste Queer Film Festival München hat Festivalleiter Toby Ashraf ein Kurzfilmprogramm zusammengestellt, das Videokunst, Performance-Film und Pornos vereint, und damit das kompromisslose filmische Treiben von 9 Künstler_innen und ihren Positionen vorstellt. Mit einer Einführung von Toby Ashraf.

Toby Ashraf ist Filmkritiker, Kurator, Übersetzer und Filmarbeiter. Er schreibt regelmäßig für die taz, indiekino und andere Filmpublikationen und moderiert Filmgespräche u.a. bei der Berlinale (Forum, Generation, Talents, Panorama). Nebenbei steht er manchmal aus Spaß vor der Kamera oder arbeitet anderweitig bei Filmprojekten mit. 2014 gründete er das „Berlin Art Film Festival“, das seither im Dezember und als Open Air im Sommer Experimentelles, Poetisches, Schönes und Pornografisches über Berlin zeigt. 2015 wurde er mit dem Siegfried-Kracauer-Preis für die beste Filmkritik ausgezeichnet. Er lebt in Berlin.

PLEASE RELAX NOW, Vika Kirchenbauer, D 2014, 12 Min.
Die Filmemacherin wendet sich in Nahaufnahme an ihr Publikum, das zum integralen Teil ihrer Performance werden soll. Das Kino als Darkroom.

NO FACE, Daniel Kulle, D 2015, 6 Min.
Eine experimentelle Auseinandersetzung mit schwuler Identität im Zeitalter der Konsumkultur und des Warenhandels.

Moths Around the Flame, Brian Tennessee Claflin, D 2012,  3 Min.
Die verzerrte Stimme eines Jungen Mannes, der durch die dunklen Gänge eines Cruising-Kellers streift. Dazu Mottenschwärme um das Licht.

I AM A DANCER, Tatjana Turanskyj, D 2014, 5 Min.
Zwei Tänzer im Winterwald vor Berlin. In rhythmischen Schritten nähert man sich an.

Something Something: Home, Marlene Denningmann, D 2016, 5 Min.
Eine performative und augenzwinkernde Auseinandersetzung mit den Klischees der häuslichen Zweisamkeitsscheiße. Poppig und genderbending.

BEFORE THE FLOWERS OF FRIENDSHIP FADED, Lior Shamriz, ISR/D 2007, 7 Min.
Eine scheinbar banale Begegnung mit einem Freund in Neukölln. Wären da nicht diese anti-identitären Stimmen, und wäre der Film der Film nicht von Lior Shamriz.

INSPIRE ME, GERMANY, Deniz Sertkol, D 2015, 3 Min., Regisseurin ist zu Gast
Fünf Leute vor einer Wand, kaugummikauend, wartend auf eine Eingebung. Kaugummiblasen platzen. Vintage Actionfilm-Poster im Hintergrund. Video aus Deniz Sertkols Reihe TRANSIT GERMANY

KISS ME, GERMANY (Premiere), Deniz Sertkol, D 2015, 2 Min., Regisseurin ist zu Gast
Die deutsche Nationalhymne, zwei junge Frauen mit Fake-Schnurrbärten. In der Mitte: ein nach oben gestrecktes Bein. Im Hintergrund: Zeitungsausschnitte zur Mediendebatte über türkische Migration und sogenannte Integration, eine Landkarte der Türkei, dann ein Kuss. Ein ironisches Video aus Deniz Sertkols Reihe TRANSIT GERMANY.

THE DREAM OF NORMA, Télemachos Alexiou, D 2010, 8 Min.
Split Screens, die Performerin Vaginal Davis außer Rand und Band und ein sexy schwarzes Phantom, das tanzt.

THE BAD BREAST: OR, THE STRANGE CASE OF THEDA LANGE, Bruce LaBruce,  D 2010, 20 Min.
Die schöne Mutter (Susanne Sachsse) ist beunruhigt: Sie hat den Verdacht, dass ihr Sohn nicht schwul sein könnte. Außerdem verfolgt sie eine große nackte Frau durch die Straßen. Was würde Freud tun?

WANT SOME ORANGES, Goodyn Green, D 2014, 14 Min.
Die queer-feministische Fotografin Goodyn Green hat keine Lust auf Sterotypen im Porno. Sie filmt die hochschwangere Sexarbeiterin Sadie Lune bei einer heißen Begegnung mit Zoë Challenger.