Blicken wir auf die zeitgenössischen Entwicklungen rund um das Konzept der ‚Geschichtsschreibung‘ so ist längst klar: Nieder mit der Linearität! Nieder mit vermeintlichen Selbstverständlichkeiten ! Nur wer der Komplexität unserer Geschichte(n) und unserer Gemeinschaft(en) explizit einen lauten und präsenten Platz einräumt, kann den Versuch wagen, unserer Zeit gerecht zu werden. Und zwar all denen zum Trotz, die gerade populistisch und faschistisch versuchen, das Gegenteil zu tun. Wir als QFFM verstehen uns klar als Teil dieses Kampfes – und das seit zehn Jahren. 2016 gestartet als charmantes Nischenprojekt, ist das QFFM heute mit fast 3000 Besucher*innen eine feste Instanz im Münchner Kulturkosmos. Das liegt nicht nur an unserem unerschütterlichen Glauben an die Kraft queerer Filme, sondern auch an der Community und zahlreichen Unterstützer*innen, die uns von Anfang an begleitet haben. Ohne sie gäbe es vielleicht nur ein einsames Screening im Keller eines sozio-kulturellen Zentrums – mit ihnen freuen wir uns auf eine vibrierende Festivalzeit mit Dialog, Debatte und bester Unterhaltung. Im Kern sind wir geblieben, was wir von Anfang an waren: ein gemeinnütziges Publikumsfestival, getragen von einem Kollektiv passionierter und unbezahlter Kulturarbeiter*innen.

Wir sichten, streiten, kuratieren – jedes Jahr aus Hunderten von Einreichungen – die schönsten, radikalsten, intimsten und unbequemsten Filme, die das queere Kino gerade zu bieten hat. Wir eröffnen unser diesjähriges Programm am 17.10. im Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele mit „La Petite Dernière“ (Die Jüngste Tochter) und fragen uns gemeinsam: Gibt es eine Balance zwischen Tradition und Selbstbestimmung? Danach starten wir in ein umfassendes Programm – mit Screenings, Panels, Workshops und unserer Festival-Party. Mit unserer Jubiläumsausgabe präsentieren wir euch in diesem Jahr ganze neun Tage volles Programm in zahlreichen Kinos und Event-Locations. Das QFFM bleibt ein Festival für „queer cinema lovers“. Danke, dass ihr mit uns feiert, denkt, fühlt – seit zehn Jahren.